Annuit coeptis bzw. Annuit CÅ“ptis (lat.: Er heißt das Begonnene gut)
Novus ordo seclorum (auch saeculorum; Latein für „Neue Abfolge der Jahrhunderte“ (fälschlicherweise öfters mit „Neue Weltordnung“ (lat.: „Novus ordo mundi“) übersetzt)
Viele der heutigen Verschwörungstheorien sehen in dem Motto „Novus ordo seclorum“ eine Neue Weltordnung angekündigt. Sowohl in dem Motto als auch in den Symbolen des Siegels (ober-und unterhalb der Pyramide auf dem Großen Siegel der USA) glauben sie Zeichen der Freimaurer, Illuminaten oder – je nach Vorstellungskraft – anderer Geheimgesellschaften wie den Bilderbergern zu erkennen. Im Gegensatz zu den Illuminaten läßt sich jedoch eine Verwendung der Worte durch die Freimaurer bis jetzt noch nicht nachweisen.
„Annuit coeptis“ ist eine Abwandlung aus Vergils Aeneis des Verses 625 des neunten Buches: „Iuppiter omnipotens, audacibus annue coeptis.“ („Allmächtiger Jupiter, heiße das kühn Begonnene gut.“) Ascanius, der Sohn des Aeneas, beginnt mit diesen Worten sein Gebet vor einer Schlacht.
Annuit Coeptis und das Auge Gottes
Das Auge der Vorsehung ist das alle Geheimnisse durchdringende Allsehende Auge Gottes und soll Menschen an die ewige Wachsamkeit Gottes erinnern. Es ist ein von einem Strahlenkranz umgebenes Auge und wird meist von einem Dreieck umschlossen das die Zahl Drei beinhaltet. Schon seit frühester Zeit gilt es als Annäherung an die Kreiszahl und damit als heilige göttliche Zahl.
In der Bibel erscheint das Auge als Symbol der Wachsamkeit, Allwissenheit und behütenden Allgegenwart Gottes. In der Symbolik der Freimaurer leuchtet es in den Logen im „Osten“ über dem Stuhl des Meisters vom Stuhl, da in der frühen ägyptischen Mythologie das Sonnenauge des Re in oder über einer Abbildung einer nach Osten orientierten Scheintür angebracht war.
„Novus ordo seclorum“ ist eine Anspielung auf die vierte Ekloge des Dichters Vergil aus dem Jahr 40 v. Chr. Vergil beschreibt ein neues Goldenes Zeitalter des Friedens, dass mit der Geburt eines Kindes einher geht und mit der Herrschaft des Saturn beginnt.
Vergil schreibt in den Versen 5 bis 8 der Ekloge:
Ultima Cumaei venit iam carminis aetas;
magnus ab integro saeclorum nascitur ordo.
iam redit et Virgo, redeunt Saturnia regna,
iam nova progenies caelo demittitur alto.Schon kam das letzte Zeitalter nach der Prophezeiung der Sibylle von Cumae und die große Abfolge der Jahrhunderte beginnt von Neuem.
Schon kehrt auch die Jungfrau Astraea zurück, es kehrt zurück die Herrschaft des Saturn, schon wird neue Nachkommenschaft vom hohen Himmel gesandt.
Bereits im frühem Mittelalter wurden Vergils Verse als Prophezeiung auf die Geburt Christi gedeutet.
Diskutieren Sie mit Apokryphus und schreiben sie ihm Ihre Meinung zum Thema.