Größter Gewinner der Berliner Wahl ist die Piratenpartei. Die FDP hingegen stürzt in die Bedeutungslosigkeit und ist nicht mehr im Berliner Landesparlament vertreten.
Die Piratenpartei scheint ihr phantastisches Ergebnis allerdings der Unzufriedenheit der Wähler mit den Alt-Parteien zu verdanken. An deren Führungselite nagt bekanntlich ja schon seit längerem der Zahn der Zeit dem auch Newcomer Rösler nicht Paroli bieten konnte oder wollte.
So wanderten denn auch viele – als sicher geglaubte – Stimmen aus den Lagern von SPD (13.000), Linke (11.000), CDU (4000) und FDP (6000) an die Piraten. Die meisten jedoch, 16.000 Wähler insgesamt, wanderten von den Grünen zu den Piraten.
Aber, wie sagte Westerwelle einst nicht so schön in einem Welt Online Interview:
“Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein.”
Das Volk hat nun jedoch zurück geschlagen. Die katastrophale Niederlage der FDP zeigt sich insbesondere darin, das sie – laut den Zahlen der Berliner Wahlleiterin – noch hinter den Rechtsradikalen von der NPD liegen.
Damit ist die Piratenpartei erstmalig in ein Parlament eines deutschen Bundeslandes eingezogen.
So sagte der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Sebastian Nerz, in einer ersten Reaktion:
„Das ist ein historischer Tag für die Piratenpartei und für Deutschland“
Der Berliner Spitzenkandidat der Piraten, Andreas Baum, erlaubte sich folgendes zu verlautbaren:
„Wir gehen jetzt in die Arbeit rein. Wir werden von uns hören lassen.“
Die Piratenpartei an sich erklärte:
„Das Votum der Wähler zeigt, dass der Bürger sich in Zukunft transparent, themenorientiert und basisdemokratisch direkt am politischen Geschehen der Hauptstadt Deutschlands beteiligen will.“
Wie dem auch sei…
Und was macht man jetzt in Berlin mit den Kriegskassen der Lobbyisten-Verbände?
Letztendlich scheinen sich aus unserer Sicht nur noch folgende Fragen zu stellen.
Die Kriegskassen der Lobbyisten-Verbände sind, durch das ausscheiden der FDP, ja mehr als gut gefüllt und warten nur darauf an Beugungswillige ausgezahlt zu werden.
Diskutieren Sie mit Anonymous und schreiben sie ihm Ihre Meinung zum Thema.
Ziemlich eindeutig, was die Berliner Wähler noch von der Politik der so genannten „etablierten Parteien“ halten. Wahrscheinlich liegt es an dem allgemeinen Bild von dicken, zufriedenen und von Lobbyismus angetriebenen Politikern welches die selbigen bei uns Wählern seit Jahren hinterlassen. Und dann kommt da eine frische junge Partei, namens „Piraten“, im genau richtigen Moment. Ich kann nur hoffen, dass die Piraten es besser machen und nicht selbst irgendwann zu den etablierten Parteien zählen.
Es ist jedenfalls schön, dass sie sich langsam Richtung Bundesebene bewegen und sich so mehr Gehör verschaffen könnten. Der Bedarf ist klar gegeben.
@Benny
Hallo und danke für deine Meinung.
Leider musste ich deinen Link, der auf Nachrichten aus der Finanzwelt verwies, löschen.
@Tim
Diesbezüglich laufen wir wohl mit deiner Meinung – insbesondere in Bezug auf den in Berlin vorherrschenden Lobbyismus – im Ansatz konform.
Ob die Piraten es allerdings besser machen, wird wohl nur der lauf der Zeit zeigen.
PS. Eine hübsche Idee mit deiner Cocktail-Seite.
@Anonymous: Ja, man kann nur hoffen, dass sie der Versuchung nicht erliegen…
Bezüglich Cocktails: Danke ;-)